Cape Cod nennt sich die Halbinsel im Südosten von Massachusetts, ca. 2 Fahrstunden südlich von Boston. Die Halbinsel ist ziemlich lang gestreckt. Von Falmouth ganz im Süden bis Provincetown an der Spitze von Cape Cod sind es 130 km. Vor der Küste von Cape Cod liegen die (Ferien-)inseln Martha's Vineyard und Nantucket. Cape Cod ist das Urlaubsparadies um die Ecke der Großstädte New York und insbesondere Boston. Der Atlantik brandet hier gegen einen Küstenstrich mit malerischen Häfen, windgepeitschten Stränden, herrlichen Dünen und blinkenden Leuchttürmen. An der Cape Cod National Seashore kann man auf dem Rail Trail vorbei an Cranberry-Feldern wunderbar Fahrrad fahren. Sandwich, die älteste Stadt von Cape Cod, ist herrlich zum Bummeln. Viele Viertel sind architektonische und kulinarische Juwele, voll von verwitterten Dächern, Häusern von Walfangkapitänen, Chowder-Buden und Restaurants für gehobene Küche.
Wir haben hier genau das gemacht. Außerdem kann man für ein paar Dollar das Abschlagen beim Golf üben, im Käfig versuchen den Baseball zu treffen oder gemütlich als Familie Minigolf spielen - Erholung eben.
Cape Cod
Natürlich geht es für uns nicht ganz ohne Ausflüge. Nördlich von Cape Cod gibt es das "Stellwagen Bank National Marine Sanctuary". Hierbei handelt es sich um ein Unterwasserplateau am Eingang der Massachusetts-Bucht. Das Plateau liegt lediglich 30 bis 40 Meter unter der Wasseroberfläche, während die umliegenden Gewässer deutlich tiefer (100 bis 200 m) sind. Die geringe Wassertiefe verbunden mit den Mineralien und Nährstoffen, die von auf die Bank treffenden Tiefwasser-Strömungen emporgehoben werden, begünstigen ein reiches Ökosystem, das auch große Meerestiere wie Buckel-, Zwerg- und gelegentlich auch Finnwale anzieht. Whale Watching ist angesagt.
Wir hatten großes Glück, denn dieses Buckelwal-Kalb hatte Lust zu Springen. Man weiß immer noch nicht genau, warum sie das tun. Auf jeden Fall passiert das bei unter 10% der Beobachtungsfahrten.
Wie eingangs schon erwähnt sind Martha's Vineyard und Nantucket die Ferieninseln vor der Ferienregion. Hier findet man Bilderbuchstrände, wundervolle Anwesen, Künstlerviertel und Vieles mehr. Es handelt sich um eine Mischung aus Deutscher Ostseeküste bei schönem Wetter und Karibik bei durchschnittlichem Wetter. Wir haben uns für einen Tagesausflug nach Martha's Vineyard, der etwas näheren der beiden Inseln entschieden. Per Fähre ist man in 2 Stunden und 15 Minuten dort.
Martha's Vineyard scheint wie aus der Zeit gefallen, hier gibt es keinen McDonald's, keinen Walmart und keine Handelsketten. Die kleine Insel vor der Küste des US-Bundesstaats Massachusetts zieht nicht nur Prominente an – auch US-Präsidenten verbringen gern dort ihren Urlaub. Wir haben uns einen kleinen Jeep gemietet und sind einen Tag auf der Insel herum gefahren.
In Oak Bluffs auf Martha's Vineyard stehen die sogenannten Gingerbread Houses (zu Deutsch Lebkuchenhäuser). Am Ende des 19. Jahrhunderts trafen sich die Methodisten regelmäßig im Sommer in Oak Bluffs, um religiöse Versammlungen abzuhalten. Im Laufe der Zeit bauten sie kleine Holzhäuser, die sie statt Zelten für die Versammlung benutzten. Die Verzierung dieser Holzhäuser wurde zu einem regelrechten Wettbewerb, in dem ein jeder versuchte, den anderen zu übertrumpfen. Der Stil, den sie dabei perfektionierten, nennt man heute „Zimmermann Gothik“. Doch der umgangssprachliche Begriff Lebkuchenhäuser passt irgendwie perfekt.
