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Devon ist von den besuchten Grafschaften die mit Abstand größte Grafschaft. Wir haben Devon sozusagen mehrfach besucht, zunächst an Devon's Südküste auf dem Weg nach Cornwall und später erneut an Devon's Nord-Ost-Küste. Das fasse ich hier der Einfachheit halber zusammen.

Unser erster Trip in Devon führt uns zu den Kents Cavern, einer Kalksteinhöhle in der Nähe von Torquay. In der ältesten bekannten Höhlenwohnung in Großbritannien gibt es altsteinzeitliche Spuren menschlicher Existenz zusammen mit denen von ausgestorbenen Tieren. Die prähistorischen Funde haben teilweise ein Alter von über 450.000 Jahren. Als Erster hat wahrscheinlich Pater J. McEnery die Bedeutung der von ihm in den Jahren 1825 bis 1829 untersuchten oberen Fundstätten erkannt. Er hatte Feuersteingeräte gefunden, die mit pleistozänen Tierknochen vermischt und von einer Stalagmitenschicht bedeckt waren. Die von William Pengelly ab 1865 bis 1880 durchgeführten Ausgrabungen lieferten schließlich eindeutige Beweise. Beteiligt waren auch John Evans, Hugh Falconer und Joseph Prestwich. Im Laufe der Zeit wurden insgesamt sechs Schichten mit Ablagerungen entdeckt. Die obersten enthielten Stücke aus der Römerzeit, der frühen Eisenzeit und der Bronzezeit. Darunter befanden sich polierte Artefakte aus Stein und Metall, Töpferwaren sowie menschliche Knochen. Die unteren, paläolithischen Schichten enthielten außer menschlichen Knochen und Werkzeugen auch Knochen vom Mammut, Fellnashorn, Rentier und Riesenhirsch.

Wie Ihr wisst, besuchen wir immer gerne Höhlen, da wir das sehr spannend finden. Hier hat uns besonders unser Guide Spaß gemacht, der die Führung mit sehr viel britischem Humor und sehr spannend gestaltet hat. James war definitiv alleine den Eintritt wert!

Kents Cavern
Kents Cavern
Donald Trump
Kents Cavern
Kents Cavern
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Torquay ist wieder so ein typisch englisches Seebad, das von seiner Vergangenheit lebt und nicht mehr wirklich frisch wirkt. Die Stadt ist zwar nicht hässlich und hat auch schöne Ecken, wie zum Beispiel den Hafen, aber irgendwie fehlt der Charme, den später die Fischerorte in Cornwall haben werden. Der Hafen Torquays wird von zwei Kais geschützt, dem Princess Kai im Westen und dem Haldon Kai im Süden. Der Princess Kai ist ein beliebter Ort, um zu promenieren, mit einer Menge an Sitzmöglichkeiten, um den Blick zu genießen. Er eignet sich auch großartig zum Angeln. Die markante Millennium Fußbrücke überspannt die Einfahrt zum inneren Hafen und ist bei Nacht beleuchtet. Die Hafengegend ist voller Cafés, Restaurants, Bars und Shops, und das gesamte Gebiet vermittelt ein lebendiges Gefühl und lässt den Hafen zum wichtigsten Knotenpunkt der Stadt werden. Wirklich bekannt ist Torquay hauptsächlich als Geburtsstadt von Agatha Christie. Es gibt einen eigenen Pfad durch die Stadt, Festivals und vieles mehr.

St. John the Apostle
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Torquay
Torquay
Hier gibt's Hummer

Eine große Leidenschaft der Engländer sind Eisenbahnen und diese Tradition pflegen sie auch sehr sorgfältig. Etwas südlich von Torquay gibt es die Dartmouth Steam Railway and Riverboat Company, die zwischen Paignton und Kingswear verkehrt. Hier kommen noch, ganz ohne modernen Umweltgedanken, qualmende und stinkende Dampfloks zum Einsatz. Die Fahrt geht weitgehend direkt an der Küste entlang und bietet immer wieder Ausblicke auf Buchten und Strände mit hübschen Strandhäuschen. Wer will, kann in Kingswear angekommen noch mit der Fähre über den Dart nach Dartmouth fahren, wir sind dafür aber schon zu spät und nehmen zeitnah einen Zug zurück.

Dartmouth Steam Railway
Einfahrt nach Kingswear
Dartmouth Steam Railway
Dartmouth Steam Railway
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Exeter ist die Hauptstadt der Grafschaft Devon und war früher einmal Hauptstadt von Cornwall. Bekannt ist Exeter hauptsächlich durch die aus Deutschland oft hierher führenden Sprachreisen und durch sein Kathedrale. Auch Cordu hat hier zu Schulzeiten einen Schüleraustausch gemacht (bzw. in die Nähe von Exeter). Hier haben wir uns zur Abwechslung mal ein Hotel genommen, etwas außerhalb, aber gut gelegen und mit einem guten Frühstücksbuffet. Hier haben wir außerdem zum ersten Mal die extreme Aufmerksamkeit erfahren, die man in England seit einiger Zeit wohl Menschen mit Allergien schenkt. In jedem Restaurant und Hotel wird man neuerdings als erstes gefragt, ob man irgendwelche Allergien hat. Meist wird einem dann auch noch eine umfangreiche Liste mit Zutaten der einzelnen Speisen vorgelegt. Wir denken, dass es hier mal einen heftigen Versicherungsfall gegeben haben muss. In unserem Hotel in Exeter überschlägt man sich förmlich - da wird nochmal vorsichtshalber die Küche gefragt und es werden verschiedene abgepackte Cerealien als Alternative angeschleppt, um ja sicherzustellen, dass nirgendwo Nüsse drin sind - sehr süß!

Weniger bekannt in Exeter ist das alte Hafenviertel "The Quay". Hier kann man schön bummeln, es gibt viel Kunsthandwerk und eine kleine Bootsfahrt durch die Kanäle wird auch noch angeboten. Das hat uns gut gefallen.

The Quay, Exeter
The Quay, Exeter
The Quay, Exeter
The Quay, Exeter

Natürlich haben wir in Exeter auch die Kathedrale besichtigt, das gehört zum Pflichtprogramm. Begonnen wurde der Bau der Kirche 1112 im normannisch-romanischen Stil. Von diesem Bau sind noch die Außenmauern des Langhauses und die beiden kolossalen, heute als Querschiff dienenden, quadratischen Türme erhalten. Der Baumeister des romanischen Vorgängerbaus hatte zu dieser ungewöhnlichen Lösung gegriffen, weil die zuvor entsprechend der englischen Tradition errichteten Vierungstürme eingestürzt waren. Der gotische Neubau erfolgte ab 1224. Man begann mit der niedrigen Ostkapelle, der sogenannten Lady Chapel (Marienkapelle), einem einschiffigen Bau von drei Jochen und Flankenkapellen am Westjoch. Danach folgten um 1280/90 der gleich hohe Retrochor und das Langhaus in den Maßen der romanischen Kirche. Zur gleichen Zeit wurde am Südquerhaus das Chapter-House (dt. Kapitelhaus) angebaut (1270–1280). Die Kirche besitzt das längste ununterbrochene Gewölbe der Welt mit einer Länge von ca. 100 Metern (1224–1369).

Kathedrale von Exeter
Kathedrale von Exeter
Kathedrale von Exeter
Kathedrale von Exeter
Kathedrale von Exeter

Exeter selbst ist eine typische mittelgroße englische Stadt. Nicht besonders spektakulär, mit einigen alten Gebäuden, aber ansonsten modern - sie hat ca. 130.000 Einwohner.

Exeter
Exeter
Exeter
Exeter

Das sicherlich schönste Dorf unserer gesamten Reise ist Clovelly. Das Dorf befindet sich in Privatbesitz, was dabei geholfen hat, die originelle Atmosphäre zu erhalten. Ein Besuch ist, als würde man zurückgehen ins 19. Jahrhundert. Autos sind nicht erlaubt in den steilen, engen Straßen des Dorfes, die umrahmt sind von urigen, geweißelten Cottages und farbenfrohen Blumen. Vielmehr fährt man auf einen Besucherparkplatz oberhalb des Dorfes und betritt dieses dann (mit Eintritts-Ticket) durch ein Besucherzentrum. Die Hauptstraße ist sehr steil, und vernünftiges Schuhwerk sollte getragen werden. Von Ostern an bis Oktober gibt es einen Landrover-Dienst, um Besucher zurück bis an die Spitze zu bringen. Vor jedem der Häuser befinden sich Schlitten, die von den Familien und Geschäften in Clovelly dazu benutzt werden, Güter und Lieferungen ins Dorf zu bringen und Abfall fortzuschaffen. Die Esel trugen einst die schweren Körbe der Fischer zur Spitze des Dorfes, heute bieten Sie Kindern während der Sommermonate Eselsritte an - außerhalb der steilen Straßen.

Clovelly
Clovelly
Clovelly
Clovelly

Wir unterhalten uns mit Einwohnern und bekommen einen kleinen Einblick in das Leben hier. Die Menschen sind schon ein wenig speziell, aber sicher keine Spinner. Es sind quasi alle Berufe vertreten und so ist sichergestellt, das ein funktionsfähiges Leben hier auch ohne Hilfe von außerhalb geht (z.B. Ärzte). Auch sind die Einwohner trotz der steilen Straßen durchaus auch älter, das ständige Auf und Ab scheint sie nicht zu stören, es hält sie fit. Die wohl skurrilste Eigenheit ist aber, dass die Bewohner regelmäßig ihre Häuser tauschen - so kann jeder mal oben und mal unten im Dorf wohnen bzw. mal auf der rechten und mal auf der linken Seite. 

Im Norden Devons besuchen wir noch den Doppelort Lynton and Lynmouth. Hierher geführt hat uns die Lynton & Lynmouth Cliff Railway, eine sogenannte Wasserbalastbahn, die als Schrägaufzug die beiden Orte miteinander verbindet. Um hier eine Verbindung zu schaffen, wurde 1890 ein Schrägaufzug errichtet, bei dem jeweils ein Wagen aufwärts und ein Wagen abwärts fährt. Beide Wagen sind durch ein bergseitiges Kabel miteinander verbunden. Der Tank des ins Tal fahrenden Wagens wird dabei mit bis zu 3,2 Kubikmetern Wasser aus dem über 1,6 Kilometer entfernten West Lyn River gefüllt und damit ist dieser schwer genug, den bergwärts fahrenden Wagen hinaufzuziehen. Unten angekommen wird soviel Wasser aus dem angekommenen Wagen abgelassen, dass er leichter ist, als der oben am Berg mit vollem Wassertank stehende Wagen und so beginnt die Fahrt in Gegenrichtung. Auf beiden Wagen fährt ein Bremser mit, der die Geschwindigkeit regulieren kann. In der Mitte der 263 Meter langen Strecke ist eine Ausweiche angeordnet, damit die beiden Wagen einander passieren können. Auf einer Spurweite von 1,143 Metern (3 Fuß 9 Zoll) wird eine Steigung von 57% überwunden. 

Es hat sich aber herausgestellt, dass auch die Orte ganz niedlich sind und es sich hier schön bummeln lässt.

Lynmouth
Lynton & Lynmouth Cliff Railway
Lynton
Lynton
Lynton & Lynmouth Cliff Railway
Lynton
Lynmouth

Übernachtet haben wir in Nord-Devon übrigens in Appledore einem sehr beschaulichen Ort. Böse Zungen würden von "Tote Hose" sprechen. Aber eine sehr niedliche Unterkunft.

Appledore
Schmucke Pfosten
Unterkunft mit Ausblick
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