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South Foreland Lighthouse
Südengland 2023

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Kent
Sussex

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Unsere erste Station der Reise ist die Kleinstadt Rye in East Sussex. Dort haben wir ein super süßes kleines Häuschen gemietet, das sich im Nachhinein als das Schönste der ganzen Reise herausgestellt hat. Von Rye aus ist es auch nicht weit, die Sehenswürdigkeiten von Kent zu besichtigen. Wir haben uns dabei auf zwei Dinge konzentriert, die Kreidefelsen von Dover und Canterbury mit seiner berühmten Kathedrale.

Die Kreidefelsen von Dover gleichen in ihrer Art den von uns schon besuchten Kreidefelsen auf Rügen. Man kann die Felsküste sowohl vom Meer aus per Boot oder Fähre aus Calais als auch per Spaziergang entlang des Küstenpfades zum South Foreland Lighthouse entdecken. Wir haben uns für den Spaziergang entschieden. Wie so viele Sehenswürdigkeiten in England stehen die Klippen von Dover unter dem Schutz des National Trust. Seit 1968 kaufte die größte Kulturschutzorganisation Europas Schlösser, Gärten, Landbesitz und Küstenabschnitte systematisch auf, um sie vor Bebauung und Ausbeutung zu bewahren. 2012 endlich wurde dieses ehrgeizige Unterfangen abgeschlossen. 17,3 Kilometer rings um Dover gehören nun der Organisation – bezahlt zum größten Teil mit den Spendengeldern der Briten, die ihre Klippen lieben und große patriotische Gefühle mit diesem Wahrzeichen verbinden. Denn fest steht, so massiv und uneinnehmbar die Klippen auch wirken, sind sie doch zerbrechlich und gefährdet. Die abgestürzten Felsen entlang der Küste legen davon beängstigend eindrucksvoll Zeugnis ab. Der National Trust setzt deshalb alles daran, zu verhindern, dass dieses nationale Symbol verschwindet.

Da man eine Menge an Eintrittsgeldern sparen kann, haben wir eine einjährige Mitgliedschaft beim National Trust abgeschlossen. Das geht generell an nahezu jedem Kassenhäuschen der Sehenswürdigkeiten. Für uns hat sich das auf der Reise gelohnt.

Kreidefelsen von Dover
Dover Castle

Die Wanderung an der Küstenlinie entlang ist wirklich zu empfehlen, allerdings sieht man die Kreidefelsen zwangsläufig nur teilweise und von der Seite. Außerdem macht sich hier der starke Fährverkehr bemerkbar, je näher man an den Hafen gelangt, desto schwärzer wird die Kreide. Da sind die Seven Sisters in East Sussex (siehe entsprechende Seite) schon deutlich hübscher. Wer, so wie wir, nicht gar so gut zu Fuß ist, dem wird die Strecke schon ein wenig anstrengend vorkommen, geht es doch teilweise schön bergauf und bergab. Dennoch lohnt sich die Zeit, denn es gibt immer wieder schöne Ausblicke und der Tee mit den Scones am Leuchtturm stärkt für den Rückweg. 

Ebenfalls in Kent befindet sich die Stadt Canterbury mit ihrer weithin bekannten Kathedrale. Um genau zu sein, sind wir eigentlich nur hierher gefahren, um die Kathedrale zu besichtigen. Wie es manchmal so ist, sind wir zu spät, um noch Eintritt zur Besichtigung zu bekommen. Das blöde ist nämlich, dass man die Kathedrale auch von außen nur sehen kann, wenn man sich auf deren Gelände befindet. Macht nichts, schauen wir uns erst einmal die Stadt an.

Es gibt aber die Möglichkeit, an einem Gottesdienst in der Kathedrale teilzunehmen und damit sozusagen gleichzeitig auch eine kurze Besichtigung machen zu können. Das Ganze nennt sich dann "Choral Evensong" und ist eine im Wesentlichen aus Kirchenlidern, vorgetragen durch den Kirchenchor, bestehende Messe. Das ist wohl in ganz England Tradition, findet in der Regel am späten Nachmittag, gegen 18 Uhr, statt und dauert etwa 45 Minuten. Uns hat das wirklich gut gefallen, insbesondere in der Atmosphäre dieses großen Gotteshauses und mit einem wirklich tollen Chor - mal was Anderes.

Canterbury
Canterbury
Canterbury
Canterbury
Canterbury
Westgate Towers
Canterbury
Canterbury
Tor zur Kathedrale
Südengland ist ganz schön schräg
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Die Kathedrale von Canterbury, auch bekannt als Christ Church Cathedral, ist mit ihrem 75 m hohen Turm, dem sogenannten Bell Harry, ein Bauwerk der Romanik und Gotik. Die Kathedrale gehört zusammen mit der Abtei St. Augustinus und der St. Martin’s Church seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ab 1175 erfolgte der Neubau durch Wilhelm von Sens mit Steinen aus Kent. Im ersten Jahr seiner Tätigkeit in Canterbury wurde der alte Chor abgerissen. Im zweiten Jahr entwickelte Wilhelm von Sens die Vorbilder zum Formen der Steine, die aus seiner Heimat über den Kanal transportiert wurden, und er kümmerte sich um die Arbeitsgeräte. Die Steine wurden deshalb mühsam und aufwändig aus Frankreich geholt, weil geeignete Steinbrüche in Südengland erst später entdeckt wurden. Der eigentliche Baubeginn fand erst nach dem 5. September 1177 statt. Die ganze Aufmauerung des gotischen Chors erfolgte in zwei Jahren. Dann passierte 1178 ein schweres Unglück. Wilhelm stürzte von einem Baugerüst. Sein Nachfolger wurde William the Englishman (1179–1184). Er führte zwar die Pläne Wilhelms weiter, ging dabei aber seltsame Kompromisse ein, die dem gesamten Ostteil der Kathedrale von Canterbury ein völlig einmaliges Aussehen verleihen. So gibt es beispielsweise an der Stelle des alten Chorabschlusses eine Verschmälerung des Mittelschiffes, die auch noch leicht schräg ist. Das Chorhaupt, die Trinity Chapel, weist wahrscheinlich die ersten frühgotischen Formen in England auf. Es existieren deutliche Ähnlichkeiten zur Kathedrale von Sens, wo Wilhelm hergekommen war (Zwillingssäulen).

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs waren leider Teile der Kathedrale mit einem Baugerüst versehen.

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Kathedrale von Canterbury
Kathedrale von Canterbury
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