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Dunnottar Castle
Edinburgh

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Von Edinburgh machen wir uns so langsam auf in den Norden Schottlands. Dabei nehmen wir zunächst die sogenannten Kelpies mit, da sie praktisch auf dem Weg liegen. Hierbei handelt es sich um zwei gigantische Skulpturen von Pferdeköpfen. Jedes der beiden Pferde wiegt 300 Tonnen, dabei wurden insgesamt 990 Stahlplatten verbaut. Damit die Kelpies fest am Platz stehen, wurden darunter jeweils 1.200 Tonnen Stahlbeton als Fundament in den Boden eingelassen. Die Skulptur hat sozusagen zweierlei Bedeutung. Zum einen wird hiermit den Pferden ein Denkmal gesetzt, die früher die Lastenkähne entlang der Kanäle gezogen haben. Zum anderen sind Kelpies sogenannte Wassergeister, die in verschiedenen Gestalten auftauchen können. Um genau zu sein, sind es böse Wassergeister, die insbesondere dafür bekannt sind, Kinder unter Wasser zu ziehen und nicht mehr herzugeben. Das "nutzen" Eltern sozusagen, um Kinder vom gefährlichen Ufer fernzuhalten. 

The Kelpies
Forth and Clyde Canal
Duke
Baron
Forth and Clyde Canal

Ebenfalls in Falkirk, unweit der Kelpies, befindet sich das Falkirk Wheel. Hierbei handelt es sich um das größte und einzige rotierende Schiffshebewerk der Welt. Das Wheel überwindet dabei 24 Höhenmeter, für die früher 11 Schleusen verwendet wurden, wodurch die Prozedur teilweise bis zu einem ganzen Tag gedauert hat. Das Falkirk Wheel benötigt für die 24 Höhenmeter gerade einmal 4 Minuten. Angetrieben wird der Lift von zehn Hydraulikmotoren, die pro Runde gerade mal 1,5 Kilowattstunden Energie verbrauchen. Das entspricht etwa eineinhalb Waschmaschinengänge – nur dass hier mit sehr viel mehr Wasser hantiert wird und es hoffentlich keinen Schleudergang gibt.

Doch warum wurde überhaupt so ein Aufwand betrieben für einen alten Kanal? Nicht umsonst hatte man 1933 die elf Schleusen abgerissen und nach 111 Jahren die Verbindung stillgelegt. Die Antwort lautet in Schottland wie so oft: Tourismus. Der Union Canal wird heutzutage als Ausflugsziel mit Erholungswert von Schotten wie auch Ausländern geschätzt.

Falkirk Wheel
Falkirk Wheel
Falkirk Wheel

Nach den zwei kurzen Abstechern fahren wir zu unserem eigentlichen heutigen Ausflugsziel, dem Stirling Castle. Stirling Castle hoch oben auf einem Hügel vulkanischen Ursprungs, hat in der schottischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Die Lage, oberhalb von Glasgow und Edinburgh am Forth River, war zur Kontrolle und Verteidigung sehr gut geeignet. Dachte man, aber Stirling Castle hatte viele Kämpfe zu bestehen. Mindestens 16 mal wurde es angegriffen oder belagert. Mehrere große Schlachten gab es in der Umgebung. Über 500 Jahre war das Schloss einer der Hauptsitze der schottischen Könige, aber die Eroberer wechselten in den Kriegen oft zwischen den Engländern und Schotten. Im März 1685 wurde die Burg zu einem Militärstützpunkt und die Verteidigungsanlagen wurden ausgebaut. 1906 ließ König Eduard VII. sein Missfallen über die militärische Verwendung des Schlosses verkünden. Aber erst 1964 verließ das Militär die Gebäude.  

Stirling Castle

Die genauen geschichtlichen Fakten mit den vielen Schlachten und dem ständigen Hin und Her zwischen Schotten und Engländern erspare ich Euch hier, das kann man ja auch problemlos überall nachlesen. Heute ist Stirling Castle eine der wichtigsten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Schottlands. So kann man sich das Castle von innen anschauen und die teils schön restaurierten bzw. erhaltenen Räume werden besonders durch die dort kostümiert herumlaufenden Schauspieler lebendig. Berühmt ist Stirling Castle auch für seine Wandteppiche. Im Pallas in den Gemächern der Königin finden sich sieben Wandteppiche, auf denen jeweils ein Einhorn zu sehen ist. Dabei handelt es sich um eine Serie, die eine Jagd und Tötung eines Einhorns darstellt. Der letzte Teppich allerdings zeigt das Fabeltier wieder lebendig in Gefangenschaft. Diese Wandteppiche sind allerdings nur Repliken einer berühmten Serie, die heute in New York hängt. Die Originale stammen ursprünglich aus den Niederlanden und datieren auf die Zeit zwischen 1495 und 1505. Die Kopien sind ebenfalls in 13 Jahren handgewebt worden und haben immerhin 2 Millionen Pfund gekostet.

Stirling Castle
Stirling Castle
Wandteppich Stirling Castle
Einhorn
Lebendige Geschichte
Wappen des Königs von House of Stuart
Wandteppich Stirling Castle
Ballengeich Cemetery
Snowdon Cemetry
Stirling Castle

An der Ostküste Schottlands, herrlich gelegen auf einem Felsvorsprung, kann man die Ruinen des alten Dunnottar Castle besichtigen. Da es sich wirklich nur noch um Ruinen handelt und der Ab- und Wiederaufstieg zu diesen recht beschwerlich ist, haben wir es bei einem vergleichsweise kurzen Stopp mit ein paar Fotos belassen. Die Szenerie mit dem vielen zum Zeitpunkt unseres Besuchs blühenden Ginster, war dennoch den Stopp allemal Wert. Die heute noch erkennbaren Gebäude stammen größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert, allerdings wird vermutet, dass auf ihrer Stelle bereits in früherer Zeit eine festungsartige Anlage stand. Aufgrund seiner bedeutenden strategischen Lage spielte Dunnottar Castle eine wichtige Rolle in der schottischen Geschichte, insbesondere vom frühen Mittelalter bis zur Rebellion der Jakobiten im 18. Jahrhundert.

Dunnottar Castle
Dunnottar Castle
Dunnottar Castle
Dunnottar Castle

Unser eigentliches Ziel für heute sind jedoch die Gordon Castle Highland Games in Fochabers. Ich dachte mir, wenn man schon mal in Schottland ist, dann muss man das eigentlich auch mitgemacht haben. Nun ist das aber gar nicht so einfach. Zum einen sind wir im Mai unterwegs und die meisten Highland Games finden im Sommer statt, eher Juli und August. Zum anderen finden die Veranstaltungen natürlich am Wochenende statt und davon hat man als Reisender erfahrungsgemäß in zwei Wochen nicht unzählige. Ich habe aber eine Veranstaltung im Vorfeld gefunden und dann tatsächlich die komplette Reise um diesen einen Sonntag herum geplant 😎. Ich darf vorwegnehmen, dass das die beste Entscheidung ever war.

Gorden Castle Highland Games

Für alle, die - so wie wir vorher natürlich auch - nicht so ganz vertraut mit diesem Spektakel sind, will ich es ein wenig erklären. Man kennt vielleicht auch hier aus dem Fernsehen die sportlichen Wettkämpfe im Rahmen solcher Highland Games - Baumstammwerfen, Steine Schleudern, Tauziehen, etc.. Das ist auch tatsächlich Bestandteil der Veranstaltung, aber wirklich nur ein Bestandteil. Highland Games sind so eine Mischung aus Wettbewerb in verschiedenen Disziplinen (nicht nur sportlich), Messe mit regionalen Produkten, Shows und Vorführungen, Essen und Trinken, Spiele für Kinder, u.v.m.. Wir hatten das Glück, genau zum richtigen Zeitpunkt kurz vor Mittag hier einzutreffen (Karten hatten wir schon online besorgt). Um 12 Uhr fand nämlich das Highlight des Tages statt, der Einmarsch der Dudelsackgruppen aus den umliegenden Regionen, aber auch aus dem Ausland - ein ohrenbetäubendes Spektakel und unglaublich beeindruckend. Wir saßen in der ersten Reihe und hatten den besten Blick auf die ca. 30-minütige Show. 

Ansonsten kann man hier wirklich problemlos den ganzen Tag verbringen. Die Wettbewerbe bestehen neben den o.g. noch aus Dudelsackspielen, traditionellen irischen Tänzen und Hundeschauen. Es werden Oldtimer und Traktoren ausgestellt, regionale Produkte angeboten, es gibt Vorführungen von Greifvögeln und Settern und man trifft sich natürlich auch zu Klatsch  und Tratsch.

Am Abend sind wir dann nach Inverness weitergereist, wo wir uns für 4 Nächte in einem AirBnB einquartiert und von wo aus wir die nächsten Ausflüge gestartet haben.

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