

Leuchttürme
Als großer Fan von Leuchttürmen - und fragt mich bitte nicht, warum das so ist - kann man Sylt natürlich auch allen Liebhabern nur empfehlen. Vielleicht symbolisieren Leuchttürme einfach eine gewisse Sehnsucht nach Ferne, Freiheit und Ungebundenheit, vielleicht ist das aber auch schon viel zu viel Interpretation. Auf jeden Fall hat Sylt einige tolle Exemplar zu besichtigen.

Doppelt hält besser, in List leuchten gleich zwei Feuer um die Wette. Die offiziellen Bezeichnungen lauten „List-West“ und „List-Ost“ – sie sind damit die nördlichsten Leuchttürme Deutschlands. Rund 14 Seemeilen weit weisen die Leuchttürme den Schiffen den rechten Kurs.

Seit 1856 weist der schwarz-weiße Leuchtturm in Kampen Seefahrern den Weg. Im Reichweitenranking der Sylter Leuchtfeuer belegt der Kampener Leuchtturm den zweiten Platz. Seine offizielle Bezeichnung lautet „Leuchtfeuer Rotes Kliff“ – trotz seines Aussehens. Einheimische nennen ihn einfach nur „Christian“ - warum? Getauft wurde der schwarz-weiße Riese vor Jahren von Heinz Klevenow mit dem Zitat „Für mich heißen alle Dänenkönige Christian“ (auch wenn es König Friedrich VII. von Dänemark war, der 1853 den Bauauftrag erteilte…).

Im Jahr 1907 wurde der gusseiserne Turm von Hörnum auf einer Düne im Süden der Insel erbaut. Bis 1948 wurde die Lampe noch per Hand mit Petroleum befeuert. Mit einer Leuchtfeuerweite von 26 Seemeilen ist Sylts südlichster Turm der hellste Kopf der Insel und zudem ein echter Allrounder. Zwischen 1914 und 1933 befand sich in einem Zimmer des Turms die Hörnumer Schule, rund 3 bis 5 Schüler fanden darin Platz. Heutzutage können glückliche Paare sich ebenfalls in luftiger Höhe das Ja-Wort geben – mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis!

Von 1913 bis 1975 bekam der Kampener Leuchtturm Unterstützung vom Quermarkenfeuer „Rotes Kliff“. Der achteckige Klinkerbau ist zwar nicht mehr in Betrieb, gehört aber dennoch zu den bekanntesten Wahrzeichen der Insel. Seit 2012 erstrahlt das Quermarkenfeuer durch eine umfassende Renovierung im neuen Glanz. Unter anderem wurde das Mauerwerk bearbeitet, auch gebogene Glaselemente und Wetterspitze wurden ersetzt – all das bei Böen zwischen 6 und 7 Windstärken, eine kräftezehrende Arbeit.