
Wir wohnen in einem schönen kleinen Hotel etwas außerhalb der Innenstadt. Daher fahren wir in der Regel mit der U-Bahn in die Stadt. Die ist recht nah am Hotel und öffentliche Verkehrsmittel sind in Lissabon genau so umfangreich verfügbar, wie in allen anderen Großstädten auch.
Natürlich habe ich mich im Vorfeld trotz aller Spontanität etwas schlau gemacht und wir haben auch einen Reiseführer mit, an dem wir uns in den nächsten Tagen orientieren werden.
Lissabon liegt an der Flussmündung des Tejo in den Atlantischen Ozean. Lissabon selbst hat über eine halbe Million Einwohner. Im Großraum Lissabon leben jedoch mehr als 2,5 Millionen Menschen. Die sehenswertesten Stadtteile von Lissabon sind die Alfama - die Altstadt -, Bairro Alto - das "Ausgehviertel" -, Chiado - die Oberstadt -, Baixa - die Unterstadt -, Belem - westlich der Stadtmitte - und Parque das Nacoes - das ehemalige Expo-Gelände östlich der Stadtmitte. Das ist sicherlich nur eine grobe Beschreibung, denn es gibt bestimmt viel genauere Gliederungen. Für unsere Zwecke sollte das als erste Orientierung aber sicher reichen.
Wir beginnen wie immer mit einer Tour auf dem Hop-On-Hop-Off-Bus. Wir erwischen diesmal den Yellow Bus, der 2 verschiedenen Routen fährt, einmal den westlichen Teil der Stadt und einmal den östlichen Teil der Stadt. Im Nachhinein war das die "falsche" Entscheidung, denn der rote Bus scheint deutlich häufiger zu fahren, wir müssen doch teilweise sehr lange an den Haltestellen warten. Sei es drum, es ermöglicht uns wieder einmal einen sehr guten Überblick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten.

Wir starten die Tour am Praça do Comércio, dem zentralen Platz am Tejo, der in den nächsten Tagen noch so oft unser Anlaufpunkt sein wird, da man hier herrlich verweilen und auch gut Essen kann. Der Praça do Comércio (Platz des Handels) war ursprünglich der Standpunkt eines Schlosses des Königs von Portugal. Der Palast war über 200 Jahre lang die Residenz der portugiesischen Könige, direkt am Lissabonner Hafen und den Redereien, Werften und Verwaltungsgebäuden. Hier war der Knotenpunkt des Handels und der Beziehungen zwischen Portugal und seinen Kolonien. Durch das Erdbeben und das nachfolgende Feuer bzw. den nachfolgenden Tsunami wurde der Palast 1755 zerstört. Nach dem Erdbeben wurde die Innenstadt von Lissabon nach Plänen von Marquis de Pombal umgestaltet und wiederaufgebaut. Die Gebäude um den 170 mal 170 Meter großen Platz wurden in Form eines zum Tejo offenen U angelegt. Zur Rua Augusta hin wurden prächtige Torbögen gestaltet und 1875 fertiggestellt. Auf der Mitte des Platzes wurde ein Reiterstandbild von König José I aufgestellt. Als wichtiger Treffpunkt für das aufständische Movimento das Forças Armadas diente der Platz während der Nelkenrevolution 1974. Bis in die 90er Jahre parkten hier viele Autos. Heute herrscht Parkverbot, der Platz ist offen. Recht häufig finden hier Veranstaltungen statt.

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Das Wetter wird im Laufe des Tages immer schöner und schon vom Bus aus bekommt man einen ersten Eindruck von der Schönheit der Stadt. Überall begegnen einem dabei Symbole, die zeigen, dass Portugal eine große Seefahrertradition besitzt.


Einer der zentralen Plätze innerhalb der Stadt ist der kleine Praça da Figueira. Hier laufen alle (wichtigen) Straßenbahnlinien zusammen, hier ist Markt, hier fahren die TukTuks mit ihren Touristenführungen los und hier treffen auch die Hop-On-Hop-Off-Busse alle ein.




Eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Lissabon, und natürlich auch von uns besichtigt, ist der Elevador de Santa Justa. Er ist sozusagen der Star unter den Aufzügen Lissabons. Eine verspielte Gusseisenkonstruktion, dessen große Holzkabinen über 30 m senkrecht nach oben gezogen werden. 1902 wurde der Aufzug eingeweiht. Oben angekommen, gelangt man in die Oberstadt. Der ursprüngliche Antrieb war eine Dampfmaschine, diese wurde 1907 durch Elektromotoren ersetzt. Der Aufzug überwindet 45 Meter Höhenunterschied zwischen Unterstadt und Oberstadt. Oben angekommen hat man einen herrlichen Blick über die Dächer der Stadt. Leider war die obere Aussichtsplattform wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.












Am Ende unserer heutigen Route mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus erreichen wir wieder den Praça do Comércio. Was scheinbar viele nicht wissen, ist, dass man auf den Arco da Rua Augusta auch mit dem Aufzug hinauf fahren kann. Das sollte man unbedingt machen, denn der Ausblick von hier ober bietet noch einmal ganz besonders schöne Perspektiven.



So geht ein schöner erster Tag mit vielen Eindrücken und einem Sonnenuntergang zu Ende.
