

Alaska ist durchzogen von der Alaska Range, einem Ausläufer der Kordilleren. Die Gebirgskette ist recht hoch und hat mit dem Mount Denali bei 6.168 Metern den höchsten Punkt. Auf dieser Bergkette gibt es eine Unmenge von Gletschern, die sich zum Teil bis ins Meer schieben und zum Teil schon soweit zurückgegangen sind, dass sie heute weit vom Meer entfernt sind. Hier kann man die globale Klimaerwärmung wirklich live erleben (sollte Herr Trump mal besuchen). Viele der Gletscher sind in unwegsamen Bergregionen und nur - wenn überhaupt - mit dem Helikopter erreichbar. Einige Gletscher aber ragen in zugängliche Regionen und können so besichtigt werden.
Einer dieser Gletscher ist der Matanuska Glacier, knapp 2 Autostunden nordöstlich von Anchorage. Für diesen Gletscher hatten wir uns von Deutschland aus eine Tour gebucht, bei der man mit sogenannten crampons (siehe oben) geführt den Gletscher besteigen kann. Es gibt hier ein paar Anbieter, bei denen man das buchen kann, aber nur einen, der eine Tour am Abend von 19-22 Uhr anbietet. Diesen haben wir ausgewählt, da wir uns davon das beste Licht zum Fotografieren versprochen haben. Und wir hatten Glück - während es den ganzen Tag bewölkt war und geregnet hat, ist am Abend über dem Gletscher die Sonne herausgekommen - einfach traumhaft.
Diese Tour können wir wirklich nur jedem empfehlen. Das Laufen auf dem Gletscher ist ganz einfach und es wird sich dem Tempo des Langsamsten angepasst. Wir hatten eine Tour nur zu viert (wir drei und unser weiblicher Guide).









Der Matanuska Gletscher ist der am besten mit einem Fahrzeug zugängliche Gletscher in Alaska. Er liegt direkt am Glenn Highway auf der Route von Palmer nach Glennallen und ist schon von Weitem zu sehen. 40 km Eis ziehen sich von der Nordflanke der Chugach Mountains bis ins Tal des Matanuska Rivers, wo der Gletscher eine Breite von gut 6 km hat. Seit circa 10.000 Jahren verharrt er in der jetzigen Lage, vor 18.000 Jahren reichte er noch bis Palmer. Der Gletscher ist ein “Wetterloch” - kalte Luft vom Eis lässt warme Luft nach oben zu den Berggipfeln steigen und sorgt so oft für klaren Himmel und bessere Wetterbedingungen, als in der Umgebung.




Das Schwarze im Eis ist Geröll, das der Gletscher auf seinem Weg ins Tal mit transportiert. Tiefblau schimmert ein Gletscher dann, wenn er sehr wenige Luftbläschen enthält. Bei der Erklärung, warum Eisberge blau sind, kommt es im Kern auf die farbabhängige Schwächung des Lichtes an. Wassereis schluckt das sichtbare Licht nämlich je nach dessen Farbe in unterschiedlichem Maße. Rotes Licht wird von Eis am stärksten absorbiert, orangenes weniger, noch weniger grünes, und am wenigsten blaues Licht.