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Monument Valley
Lake Powell

Monument Valley

Arches National Park

Heute geht es weiter zum Monument Valley. Das war Cordulas absolutes Wunschziel im Laufe dieser Reise. Um das entsprechend würdigen zu können, haben wir weit im Voraus das einzige direkt am Monument Valley gelegene Hotel gebucht - The View Hotel. Das Hotel verdient seinen Namen ohne Zweifel. Alle Zimmer haben Balkon und blicken direkt auf die Tafelberge (sogenannte Buttes). Kein eben günstiges Vergnügen, aber jeden Cent Wert, und das, obwohl wir wetterbedingt keinen Sonnenuntergang genießen konnten. 

Doch zunächst machen wir auf der Fahrt vom Lake Powell zum Monument Valley einen Abstecher zum Horseshoe Bend. Hier macht der Colorado River eine fast 360 Grad Schleife, die aussieht, wie ein Hufeisenabdruck. Die Stelle ist gut ausgeschildert und vom Parkplatz läuft man zunächst ebenerdig zu einem Unterstand, der vor der sengenden Sonne schützt. Ab hier geht es ca. 1 Kilometer recht steil nach unten (und vor allem auch wieder zurück) zum Rand des Canyon, von wo aus man auf den Horseshoe Bend schauen kann. Achtung: Hier gibt es keine Geländer oder Absperrungen, ein falscher Tritt und man findet sich 300 Meter tiefer wieder. 

Was soll da sein?
Aufpassen!
Horseshoe Bend

Nun aber auf zum Monument Valley. Wir haben eine Nacht im View Hotel gebucht in der Hoffnung auf einen schönen Sonnenuntergang und einen tollen Sonnenaufgang. War uns nicht vergönnt. Dennoch ist das Monument Valley sehr zu empfehlen. 

Wie so viele Sehenswürdigkeiten im Westen der USA wird auch das Monument Valley von den Navajo verwaltet. Man kann einen Scenic Drive mit dem eigenen Wagen recht problemlos fahren, lediglich der steile Einstieg ins Tal sollte mit Vorsicht gefahren werden. Unten im Tal findet man neben den bekannten Tafelbergen oft auch Wildpferde. Das Tal weist eine Vielzahl von Monumenten auf. Dramatische Sandsteintürme, Bögen, Gestalten und Formen. Man könnte sagen, dass diese prächtigen Formationen aus einem Meer von Sand hervorgegangen sind. Andere mit mehr geologischem Wissen erkennen die senkrechten Gefüge als Überbleibsel eines Sandsteinplateaus, das von den Kräften der Erosion bearbeitet wurde.

Monument Valley
Wildpferd
Monument Valley
Filmkulisse
The View Hotel

Es wachsen nur wenige Bäume im Monument Valley. Es gibt dazu einfach nicht genug Wasser. Dieser Baum ist da schon eine Ausnahme. Die Navajo-Indianer vermeiden es, nahe bei einem Baum zu übernachten oder auch nur dort zu verweilen. Sie glauben, dass ihre Gegenwart das Wurzelsystem beeinträchtigt. Vielleicht wissen sie aber auch einfach nur mehr über Blitze als wir.

Monument Valley
The Cube

Man sollte sich schon im Klaren sein, dass man hier nicht nur eine Landschaft besichtigt, sondern die Heimat der Navajo. Um weiter hier im Tal leben zu können, haben die Familien sich von der traditionellen Viehwirtschaft und dem Tauschhandel entfernt und sich an den Druck und die Bedürfnisse der Tourismusindustrie angepasst. Mehrere Familien unterhalten kleine Läden an den wichtigsten Aussichtspunkten, wo sie eine Vielfalt von einheimischem Schmuck anbieten und sich fotografieren lassen. Einige erheben eine kleine Gebühr, um ein traditionelles Hogan zu besuchen oder eine Demonstration des Teppichwebens zu sehen. Schafe rennen nur noch über die Dünen beim Totempfahl, wenn sie dafür von kommerziellen Fotografen bezahlt werden. Das Wasser ist salzig geworden.  Die Taleinwohner bilden hier eine kleine Gemeinde von Navajo, die versuchen, ihre Lebensart im geliebten Land aufrecht zu erhalten. Die Taleinwohner haben beschlossen, ohne Strom, ohne fließendes Wasser und ohne Einkaufsmöglichkeiten zu leben. Das Holz für Feuer und den Bau von Hogans kommt aus den 120 Kilometer entfernten Bergen. Die Einwohner des Gebiets müssen jeden Tag kilometerweit auf nicht asphaltierten Überlandstraßen fahren, um ihre Kinder zum Schulbus zu bringen, ihre Einkäufe zu machen oder zum Arzt zu gehen. Die nächsten "Städte" - Moab, Cortez, Shiprock, Gallup oder Flagstaff - liegen alle mehr als 160 Kilometer weit entfernt.

Schöne neue Welt!

Monument Valley
Monument Valley
Monument Valley
Monument Valley
Monument Valley
Monument Valley
Monument Valley

Ein weiterer Blick in einen Canyon bietet der unweit des Monument Valley gelegene Gooseneck State Park. Hier blickt man auf den San Juan River, der sich über die Jahrmillionen in das Gestein gegraben hat. Aus fotografischer Sicht ist der Blick allerdings nicht so spektakulär, wie der Horseshoe Bend, da man die "Schwanenhälse" einfach nicht gut ins Bild bekommt - ich zumindest.

Gooseneck State Park
Gooseneck State Park

Wir wären nicht wir, wenn uns nicht auch bei einer weitgehend geplanten Reise noch etwas einfallen würde, was wir mal eben einschieben können. Also machen wir spontan auf  dem Weg nach Moab einen Abstecher nach Colorado zum Mesa Verde Nationalpark. Mesa Verde bedeutet übersetzt soviel wie grüner Tafelberg. Hier haben einst die Anasazi-Indianer ihre Behausungen in den Fels gehauen. Anfangs wohnten die Anasazi in einfachen Erdgruben, doch bis ihre Kultur auf mysteriöse Weise unterging, hatten sie das baumeisterliche Geschick entwickelt, das für den Bau der außergewöhnlichen Felswohnstätten der Mesa Verde erforderlich war. 

Leider hatten wir nur einen halben Tag Zeit, was definitiv nicht ausreichend ist. Auch zog am Nachmittag ein Gewitter auf, so dass Teile der Behausungen durch Ranger gesperrt werden mussten. Da müssen wir wohl nochmal wiederkommen.

Mesa Verde
Mesa Verde
Mesa Verde
Mesa Verde
Mesa Verde
Mesa Verde
Ganz schön eng

An ihrem Südrand zerfurchen steile Canyons das dicht bewaldete Hochplateau der Mesa Verde. Vermutlich waren die Anasazi die einzigen Menschen, die je in dieser Region lebten. Spuren menschlicher Zivilisation vor 500 n. Chr. und nach 1300 n. Chr. wurden nie gefunden. Das Volk, das hier im 6. Jh. die ersten unterirdische Erdgrubenhäuser (pit houses) errichtete (Fundamente sind entlang der West Ruin Loop Road zu besichtigen), lebte vom Maisanbau, hielt Truthähne und beherrschte das Töpferhandwerk. Nach den Grubenhäusern zogen die Indianer um 750 n.Chr. in überirdische Lehm- und Steinbauten (Pueblos und Kivas). Etwa 200 Jahre später entstanden die ersten größeren Pueblodörfer. Mehrere hundert Jahre später – etwa um 1200 – verließen die Anasazi die Mesa und begannen mit dem Bau mehrstöckiger Wohnungen und ganzer Siedlungen in den Nischen der Felswände hoch über dem Grund der Canyons. Diese sog. Alkoven sind mehrstöckige Wohnkomplexe und werden im Englischen als „cliff dwellings“ bezeichnet. Etwa 600 solcher Klippensiedlungen liegen innerhalb des Parks. 

Mesa Verde
Mesa Verde
Mesa Verde

Die Gründe für die Änderung der Lebensweise der Indianer sind unbekannt. So können die Round Towers des Cliff Palace nicht als Aussichtstürme gedient haben. Auch scheint es unwahrscheinlich, dass das Spruce Tree House zu Verteidigungszwecken erbaut wurde, denn es ist nicht zu verteidigen. Ebenso unklar bleibt auch, warum die Anasazi schließlich verschwanden. Möglicherweise konnte sie der ausgelaugte Boden der Mesa Verde nicht mehr ernähren. An anderen Orten gibt es Anzeichen dafür, dass sie von plündernden Stämmen verdrängt wurden.

Mesa Verde
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