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Zum Abschluss unserer Reise haben wir noch die Cotswolds und die Stadt Bath in Somerset besichtigt. Wenn man in den einschlägigen Suchmaschinen nach dem "typischen" England sucht, stößt man immer wieder auf die Cotswolds und auch Cordu hat im Vorfeld unserer Reise immer wieder Fotos vom "Bilderbuch-England" erhalten.
Seit 1966 sind die englischen Cotswolds eine „Area of Outstanding Natural Beauty“ – 46 davon gibt es gesamt in England, Wales und Nordirland. Eine landschaftlich geschützte Gegend, die besonders durch ihre Schönheit heraus sticht, ähnlich wie die amerikanischen Nationalparks. Der Charme der Cotswolds liegt in der individuellen Schönheit der verschiedenen Gebiete. Und trotz der Individualität der verschiedenen Counties sind sie alle von den gleichen Eigenschaften geprägt – honigfarbener Kalkstein und grüne Hügel, die sogenannten "wolds".
Nun ist das Gebiet der Cotswolds zu groß, um es innerhalb von einem Tag zu besichtigen und so haben wir uns für einen kleinen Eindruck auf die Ortschaften Bibury und Castle Combe beschränkt.














Als finale Station vor der Rückreise nach Deutschland haben wir uns Bath ausgesucht, nicht zuletzt wegen der relativen Nähe zum Flughafen Heathrow (2 Stunden Fahrzeit) - das erspart die nervige Übernachtung am Flughafen vor dem Abflugtag.
Malerisch gebettet in die Hügelkette der Cotswolds strahlt die Stadt Bath in Honiggelb. Viele der historischen Gebäude sind aus dem gelblich schimmernden Werkstein "Bath Stone", der in der Nachbarschaft abgebaut wird. Zwar waren die einzigen heißen Quellen in England wohl schon zur vorrömischen Zeit bekannt, aber erst die Römer machten aus der Stadt Bath eine Art großes Spa. Sie bauten aufwendige römische Bäder und hinterließen auch an anderen Orten der Stadt prunkvolle Gebäude.



Wir haben uns in Bath auf den Besuch der Roman Baths konzentriert. Um 54 n. Chr. gründeten die Römer am Ufer des Avon die Siedlung Aquae Sulis und bauten, neben einem Minerva-Tempel, die „Roman Baths“, ein Thermalbad mit Kalt- und Warmwasserbecken, Wasserleitungen und Hypocausten (Saunen). Die heute sichtbaren, erstaunlich gut erhaltenen, Ausgrabungen vermitteln einen guten Eindruck von der einstigen Größe der perfekt angelegten römischen Badeanlage. Für mich ist dies eines der besten Museen, die ich je besucht habe. Hier hat man in den verschiedenen Räumen der Anlage aufwendige Videoinstallationen geschaffen, die dem Besucher ein sehr gutes Gefühl dafür geben, wie es hier zu Zeiten der Römer wohl zugegangen ist. Außerdem gibt es einige wundervolle Modelle, die zeigen, wie die Anlage vollständig ausgesehen hat.
Seit 1987 gehört die Altstadt von Bath übrigens zum UNESCO-Weltkulturerbe.



Fazit
Das war wirklich eine wundervolle Reise und wir können Südengland nur wärmstens empfehlen. Nicht, dass wir mit einer geringen Erwartungshaltung losgefahren sind, aber wir waren am Ende doch positiv überrascht. Das lag sicher nicht zuletzt an dem wundervollen Wetter, dass wir hatten - 3 Wochen England und kein bisschen Regen!
Wer in den Süden Englands reist, den erwartet in erster Linie sehr viel Natur und Kultur - letzteres allerdings nicht im Overkill, wie in Andalusien 😂. Man kann wundervoll ausgiebig Wandern oder Spazieren gehen und hat dabei an den Steilküsten regelmäßig fantastische Ausblicke. Überhaupt ist die Route immer am Meer entlang einfach traumhaft. Für kulturell Interessierte gibt es mit den vielen Burgen, Kathedralen und Herrenhäusern sowie Stonehenge oder Bath ebenfalls allerorten etwas zu entdecken. Außerdem nicht zu verachten ist, dass die Entfernungen nicht übertrieben groß sind und man (zum Beispiel im Vergleich zu den USA) bei Weitem nicht so viel Zeit im Auto verbringt.
Die Wahl, in AirBnBs zu übernachten hat sich wieder als gute Entscheidung herausgestellt, so kann man sich morgens und abends auch mal was selbst zum Essen machen. Außerdem hat man in den Unterkünften so wesentlich mehr Platz, als in einem Hotelzimmer. Wir fanden es sehr angenehm, einen Mietwagen zu haben - im Vergleich zum eigenen Auto. Ich finde, dass das Auto mit Lenkrad rechts so einfach besser zum Fahren auf der "falschen" Straßenseite passt. Außerdem spart das die sonst recht lange Anreise. Gewöhnen muss man sich insbesondere in Cornwall an die äußerst engen Straßen, die, gesäumt von meterhohen Hecken, wenig bis gar keinen Überblick gewähren. Wie bereits beschrieben, hält das die Engländer nicht davon ab, zu Rasen.
Ein kleiner Dämpfer der Begeisterung stellt ohne Frage das Essen dar. Hier haben die Engländer es immer noch nicht geschafft, ihren schlechten Ruf abzulegen. Nach 3 Wochen kann man Burger und Pizza nicht mehr sehen und von Erbsen als Beilage sind wir auch geheilt. Einzige Ausnahme bilden hier die Städte, wie Bath, aber davon gibt es ja nicht so viele in dieser Region.
Insgesamt eine rundum gelungene Reise.