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Jökulsárlón
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Mjölnir, der Hammer des Thor
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Wie immer habe ich mir gestern Abend einen Plan gemacht, was ich mir heute anschauen will. Generell geht die Etappe heute zurück bis nach Vík í Mýrdal. Zunächst einmal will ich aber erneut zum Vestrahorn, ein paar richtig schöne Aufnahmen machen. Vorher besuche ich noch einen kleinen Wasserfall, von dem ich bei Andreas von www.reisewut.com in einem Reisebericht gelesen habe - vielen Dank für den Tipp!

Für den Skútafoss muss man auf der Ringstraße nach Norden durch den Tunnel fahren und wenige Kilometer hinter dem Tunnel links einbiegen. Mittlerweile ist der Skútafoss dort auch ausgeschildert und ganz gut zu finden. Es handelt sich um einen kleinen Wasserfall, weder besonders hoch noch besonders breit, aber mit einer tollen Wasserfärbung und einer kleinen Höhle, aus der man schöne Aufnahmen machen kann. Für mich sind es mal wieder die eher unbekannten und unscheinbaren Naturschauplätze, die ich besonders anziehend finde. Entsprechend bin ich hier auch mutterseelenalleine.

Skútafoss
Skútafoss
Skútafoss

Auf dem Rückweg, noch vor dem Tunnel, halte ich noch kurz für ein Foto des Eystrahorn, sozusagen Vestrahorn von der "anderen" Seite. Zwar ist das landschaftlich bei Weitem nicht so reizvoll, aber so kann man den von vielen Reisenden beschriebenen "Batman-Berg" in seiner ganzen Pracht sehen.

Eystrahorn

Das Wetter ist tatsächlich nochmal um einiges besser, als gestern und so bezahle ich frohen Herzens erneut die 900 ISK und begebe mich wieder auf dem Weg in die Dünen. Hier treffe ich auch erstmals auf Deutsche, die - anders als ich - ihre Reisepläne nicht geändert haben und trotz Sturm und Regen im Norden waren. Laut deren Aussage, war es so schlecht, dass sie die Kamera teils gar nicht ausgepackt haben und an einigen Stellen regelrecht davongeflogen sind - Alles richtig gemacht!

"Doch was genau gibt es jetzt hier überhaupt zu sehen? Stokksnes kann schließlich weder mit Wasserfällen, noch mit dem sonstigen Gigantismus punkten, den man auf Island so häufig vorfindet. Es ist das Gesamtbild hier, was einfach passt. Stokksnes ist einer der Hotspots für jede Foto-Tour, die auf Island unterwegs ist. Hier eine vernünftige Bildkomposition zu finden geht einfach ungemein leicht von der Hand. Die verdorrten Grashalme auf den Dünen, die Maserungen im Sand, weißer Schnee auf schwarzem Grund im Winter oder bunte Lupinen in den Sommermonaten. Dazu Reflexionen in der Lagune und ein extrem flach abfallender, schwarzer Strand. All das macht Stokksnes ziemlich einzigartig." Zitat Andreas Hohmann

Vestrahorn
Vestrahorn
Vestrahorn
Vestrahorn

Zwangsläufig komme ich auf dem Rückweg nach Vík í Mýrdal wieder an der Jökulsárlón und am Diamond Beach vorbei - und wieder traue ich meinen Augen nicht, jetzt ist der schwarze Sandstrand voller Eisblöcke. Das gibt's doch gar nicht!

Dann will ich das jetzt mal aufklären. Ein nettes deutsches Ehepaar (hier muss irgendwo ein Nest sein 😂), das ich am Diamond Beach treffe, erklärt mir, dass sie von den Veranstaltern der Bootstouren in der Lagune die Erklärung erfahren haben. Die starken Stürme im Norden Islands haben dafür gesorgt, dass besonders viel Eis vom Gletscher abbricht und den Ausgang zu Meer regelrecht verstopft. Da die Wetterbedingungen sich über Nacht deutlich geändert haben (und mit Hilfe der Veranstalter, die mit ihren Booten Strudel erzeugt haben) ist das Eis jetzt dabei, wieder aus der Lagune zu fließen.

Entsprechend ist der Strand voll mit neuem (Jahrhunderte altem) Eis.

Das ist einfach bei jedem Wetter ein solch faszinierender Anblick, dass auch jetzt jeder, der auch nur ein Handy besitzt, zum Fotografieren hierher kommt. Zum Glück ist der Strand so breit und es hat so viel Platz, dass alle Besucher ihre Stative aufbauen können. Man kommt sich vor wie ein Paparazzo. 

Auch wenn ich heute nicht so das Händchen für besondere Fotos habe, mache auch ich natürlich gefühlt eine Zillionen Fotos😎.

Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach
Diamond Beach

Natürlich fahre ich auch nochmal kurz rüber zur Lagune - und tatsächlich, es sieht schon ganz anders aus, als gestern Nachmittag.

Jökulsárlón
Jökulsárlón
Jökulsárlón

In Island sind die Hinweistafeln zu den Sehenswürdigkeiten übrigens so interessant gestaltet, dass selbst die Schafe aufmerksam die Beschreibungen studieren. Hier der Beweis:

Interessiert!

So langsam fahre ich wieder Richtung Westen. Unterwegs gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, Auslassgletscher des Vatnajökull anzusteuern, aber die sind meist doch deutlich weiter weg von der Ringstraße und auch von den offiziellen Parkplätzen sind es dann nochmal kräftige Wanderungen, bis man zur Gletscherzunge oder in dessen Nähe kommt. Dafür fehlt mir in 6 Besichtigungstagen einfach die Zeit.

Auslassgletscher
Auslassgletscher

Mein nächster Stopp ist die Wanderung zum Svartifoss, dem "schwarzen Wasserfall". Der Svartifoss liegt im Skaftafell Nationalpark und die Wanderung beginnt am Campingplatz, nahe des Besucherzentrums. Die Strecke ist insgesamt etwa 5 Kilometer lang und überwindet 190 Höhenmeter - es ist schon etwas anstrengend, auch wenn die Wanderung gemeinhin als leicht beschrieben wird. Der Svartifoss ist erneut sicher weder der höchste (12 Meter) noch der mächtigste Wasserfall schlechthin. Er besticht durch seine schöne Lage und die namensgebenden schwarzen Basaltsäulen, über die er in die Tiefe stürzt. Die Basaltsäulen sind ebenfalls Hinterlassenschaften von vergangenen Vulkanausbrüchen und haben unter anderem den Architekten Guðjón Samúelsson dazu inspiriert, die Fassade der Hallgrímskirkja in Reykjavik so zu gestalten.

Der Weg zum Svartifoss ist ausgesprochen gut ausgeschildert und an den meisten Stellen auch recht breit. So kann man auch hier den Besuchern gut aus dem Weg gehen. Nur das letzte Stück vom höchsten Punkt hinunter zum Fuß des Wasserfalls ist schmal und etwas rutschig (im Herbst und Winter ggf. kein Spaß). Unten am Fuß des Wasserfalls gibt es zunächst eine Brücke über den Fluss, von wo aus man den Wasserfall zwar gut sehen und fotografieren kann, aber keine Chance besitzt, ein Foto ohne Menschen im Vordergrund zu machen. Direkt unterhalb des Wasserfalls wurde eine kleine Besucherplattform gebaut, um die empfindliche Vegetation zu schützen. Hier finde ich einen guten Platz, um auch ein Foto mit Stativ und ohne Menschen zu machen. Es ist schon gut besucht, aber noch im Rahmen und es besteht weitgehend die Möglichkeit, Abstand zu halten.

Svartifoss
Svartifoss

Da ich schon am späten Nachmittag wieder in Vík í Mýrdal bin, beschließe ich schon mal in der Unterkunft einzuchecken und nochmal loszufahren. 30 Kilometer westlich von Vík í Mýrdal befindet sich der Sólheimajökull, ein Auslassgletscher des Mýrdalsjökull. Es handelt sich hierbei sicher nicht um den höchsten, mächtigsten oder schönsten Gletscher, aber um einen, an den man unfassbar nah heran kommt - noch näher, als beim Svínafellsjökull. Um genau zu sein, könnte man sogar problemlos auf den Gletscher klettern. Davon ist natürlich strikt abzuraten, aber so nah dran ist schon was Besonderes. Der Gletscher ist an seiner Gletscherzunge fast nur noch schwarz, da er so viel Geröll transportiert. Eine kleine Wanderung vom Parkplatz zum Gletscher braucht ca. 30 Minuten einfache Strecke. Man kann immer am Fluss entlang laufen und der Weg ist weitgehend eben. Erstaunlicherweise ist hier um die Zeit niemand mehr - wir haben ca. 19 Uhr und ich bin alleine - traumhaft.

Sólheimajökull
Sólheimajökull
Sólheimajökull
Sólheimajökull
Sólheimajökull

Wenn ich denn schon einmal in der Gegend bin, wäre es ja fast schon grob fahrlässig, nicht noch einmal bei den Puffins am Kap Dyrhólaey vorbei zu schauen. Also schnappe ich mir mein Tele und laufe mal wieder ganz alleine zum Aussichtspunkt - um die Zeit will scheinbar keiner außer mir mehr Bilder machen. Und tatsächlich gelingen mir heute Abend die bislang besten Aufnahmen.

Puffin
Puffins
Puffin
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