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Canada Place
Vancouver 1
Alaska 2017

Ein weiteres Muss in Vancouver ist der Besuch von Gastown, der Altstadt Vancouvers. Mit seinem Kopfsteinpflaster, den Kneipen, Cafés und Restaurants, der Statue von Gassy Jack und der Steamclock sowie nicht zuletzt den traumhaften Galerien ist Gastown immer einen Besuch Wert. Der Name stammt vom britischen Siedler John „Gassy Jack“ Deighton, der hier 1867 das erste Lokal eröffnete. Am 6. April 1886 erhielt Gastown die Stadtrechte und wurde zur „City of Vancouver“. 

Touristenmagnet Nummer 1 in Gastown ist die Steam Clock aus dem Jahr 1977. Die Uhr gehört zwar heute der Stadt Vancouver, wurde ursprünglich aber mit Spenden der Anwohner und Geschäftsleute von Gastown finanziert. Das Uhrwerk läuft heute elektronisch und spielt jede viertel Stunde die gleiche Melodie, die auch Big Ben in London spielt. Zur vollen Stunde produziert die Uhr Dampf aus ihren 4 Rohren an der Spitze der Uhr.

Gastown
"Gassy Jack"
Fass
Dominion Building
Woodward's Building
Steam Clock
Flat Iron Building

Ganz in der Nähe unseres Appartements, und stilecht mit winzigen Booten zu erreichen, liegt Grenville Island, ​eine kleine Halbinsel sowie ein Einkaufs- und Kulturviertel Vancouvers.  Granville Island entstand 1915 durch Landgewinnung, indem die Rinne zwischen zwei flachen Sandbänken aufgefüllt wurde. Die Halbinsel war einst ein Industriegebiet, das ab den 1950er Jahren mehr und mehr zerfiel und schließlich in den 1970er Jahren neuen Nutzungen zugeführt wurde. Auf der Halbinsel befinden sich ein Flohmarkt, eine Marina, die Emily Carr University of Art and Design (benannt nach der gleichnamigen Künstlerin), ein Museum für Modelleisenbahnen, mehrere Theater und Einkaufsstraßen. Diese sind um den einzigen noch bestehenden Industriebetrieb gruppiert, eine Zementfabrik. Seit der Umwandlung der Industriebranche haben sich auf Granville Island auch zahlreiche Kunsthandwerksbetriebe niedergelassen, darunter eine Glashütte, eine Druckerei, Geigenbauer, Schuhmacher, Juweliere und Töpfer. Außerdem findet hier jede Woche ein Bauernmarkt statt.

Fishermen's Wharf
Blick auf Vancouver von Granville Island
False Creek Ferry
Granville Bridge
Blick auf Vancouver

Das dritte touristische Highlight, neben Gastown und Stanley Park, ist der Hafen rund um das Canada Place. Das Canada Place wurde erbaut vom Architekten Eberhard Zeidler als kanadischer Pavillon der Weltausstellung 1986 und stellt ein Schiff mit Segeln dar. Es beherbergt das Messe- und Kongresszentrum "Vancouver Convention & Exhibition Centre", das Pan Pacific Hotel und das weltweit erste IMAX-Kino. Darüber hinaus ist es Anlegestelle der meisten ab Vancouver verkehrenden Kreuzfahrtschiffe. Während unserer Zeit in Vancouver wechselten die Kreuzfahrtschiffe täglich und in der Spitze legten 4 große Schiffe gleichzeitig an. Das Gebiet um das Canada Place eignet sich herrlich, um zu Schlendern, etwas Essen zu gehen, Künstlern zuzuschauen oder einen Blick auf North Vancouver zu werfen. Beobachten kann man auch die Wasserflugzeuge, die hier zu Rundflügen abheben. 

Canada Place
Kreuzfahrtschiffe am Canada Place
Kreuzfahrtschiffe am Canada Place
North Vancouver
Container-Hafen
Canada Place
Sightseeing
Olympisches Feuer
Feuer
The Drop
Digital Orca

Wenn man 3 Wochen rund um die Uhr zusammen verbringt, dann kann man auch mal einen Tag getrennt voneinander verbringen. Da ich Höhenangst habe, sind Nils und Cordu alleine zur Capilano Suspension Bridge gefahren. Mit 137 Meter Länge und 70 Meter über dem Boden ist dieser Ausflug nämlich nichts für mich. Während die ursprünglich im Jahre 1889 gebaute Brücke aus Hanfstricken und Holzplanken bestand, ist die heutige Konstruktion solide und sowohl mit Stahlseilen als auch mit Betonagen an beiden Brückenseiten für die Besucherflut gesichert worden. Ein Spaziergang der anderen Art bietet Treetop Adventures.  Bis zu 30 Metern über dem Waldboden kann der Besucher hier über sieben kleinere Hängebrücken die kanadische Luft auf Baumhöhe genießen. Inmitten der mächtigen Douglas Fichten geht es über Brücken und kleine Treppen, auf den Spuren der Natur und aus der Perspektive von Vogel und Eichhörnchen.

Da sich umgekehrt Cordu und Nils nicht für Asien interessieren, nutze ich die Zeit für einen Bummel durch Chinatown und einen Besuch von Dr. Sun Yat-Sen's Classical Chinese Garden. Chinatown ist in Vancouver meines Erachtens nicht zum Besuch zu empfehlen. Hier treiben sich quasi an jeder Ecke zwielichtige Personen herum und man fühlt sich nicht wirklich wohl. Anders ist es in Dr. Sun Yat-Sen's Classical Chinese Garden. Dies ist wirklich eine Oase in der Großstadt. Unterscheiden muss man den Dr. Sun Yat-Sen Park vom Dr. Sun Yat-Sen Classical Chinese Garden. Ersterer wurde von Einheimischen mit hiesigen Materialien nach Chinesischem Vorbild erbaut und kostet keinen Eintritt. Der Classical Chinese Garden besteht aus Materialien, die komplett Stein für Stein, Pflanze für Pflanze aus China eingeschifft wurden und er wurde ausschließlich von Chinesischen Landschaftsgärtnern erschaffen. Dieser Garten kostet Eintritt. Beide Parks liegen direkt nebeneinander und fügen sich harmonisch aneinander. Für den Eintritt erhält man eine sehr gute Führung, die insbesondere die Besonderheiten von Yin und Yang beim Bau des Gartens erläutern.

Vancouver Chinatown
Vancouver Chinatown
Vancouver Chinatown
Vancouver Chinatown
Vancouver Chinatown

Da wir ausreichend Zeit für Vancouver haben, mieten wir uns für zwei Tage ein Auto und fahren zum Grouse Mountain, dem Hausberg Vancouvers, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf die Stadt hat sowie nach Whistler, dem ca. 1 Stunde entfernten Wintersportort, der Austragungsort einiger Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2010 war und der auch im Sommer touristisch sehr belebt ist. 

Den 1.231 Meter hohen Grouse Mountain "erklimmt" man mit einer Gondel. Die Fahrt dauert ca. 10 Minuten. Oben angekommen findet man gemütliche Rundwege und zahlreiche weitere Touristenattraktionen von Restaurant und Aussichtsterrasse über Flying Fox und ein Wildlife-Gehege, in dem man Wölfe und Grizzlybären bewundern kann (sofern sich diese zeigen), bis hin zu Lumberjack- und Vogel-Shows. Wer nun letztlich den Gipfel besteigen möchte, kann das zu Fuß tun oder nimmt den Sessellift. Dieser muss allerdings extra bezahlt werden.

Kettensäge

Whistler ist im Winter ein klassischer Skiort mit Pisten direkt vor der Haustür. Im Sommer kann man die Berge besichtigen und besteigen sowie durch die Stadt Bummeln. Wir haben uns mit Letzterem begnügt. Whistler ist unheimlich touristisch und überfüllt. Zu allem Überfluss gab es an unserem Besuchstag auch noch einen Marathon.  

Fazit

 

Das war sie nun, nach 23 Jahren Ehe die erste Reise, die explizit in ein schon immer von uns beiden so bezeichnetes Traumziel geführt hat. Alaska - das ist das Paradies für Menschen, die sich am bloßen Anblick der Natur erfreuen können, die bereit sind stundenlang Tiere in freier Wildbahn zu beobachten und denen es nichts ausmacht, wenn es auch mal regnet oder kalt ist. Ja, es war die erhoffte Traum-Destination für uns. Wer es liebt unter Menschen zu sein, kulturelle Unternehmungen zu machen oder ein Freund von Partys ist, der sollte woanders hin reisen - hier regiert die Einsamkeit. Die Menschen in Alaska sind oft etwas grummelig, bisweilen sogar sonderbar, aber meist sehr herzlich und mit einem höchst eigenen Humor ausgestattet. Auch wenn sich auf unserer Route die Entfernungen noch in Grenzen hielten, so kann man doch schon hier schnell erkennen, dass Alaska ein weites, einsames Land ist. Oft begegnen einem gefühlt stundenlang keine weiteren Autos auf den Straßen - und davon gibt es nur wenige, die als Verbindungsrouten zwischen Nord und Süd, sowie Ost und West dienen. Dafür kann einem jederzeit der Elch vors Auto laufen, was aufgrund dessen Größe tunlichst zu vermeiden ist.

Anchorage kann man als Stadt vernachlässigen, sie dient allenfalls als Ausgangspunkt für Ausflüge in die nahe Umgebung. Die Kanai-Halbinsel ist ein Paradies für Menschen, die das Wasser lieben und sich am Anblick von Gletschern (eines der Highlights) gar nicht satt sehen können. Das absolute Highlight der Reise war aber eindeutig der Ausflug in den Lake Clark National Park zur Bärenbeobachtung. Trotz aller beschriebenen Komplikationen, jede Minute wert und eine Erinnerung, die wir sicher auf ewig in unseren Herzen tragen werden. Dies war eine dieser Erfahrungen, die man auf Reisen machen kann, die einem Niemand mehr nehmen kann.

Würden wir wieder nach Alaska reisen? Ja, sofort! Gab es auch etwas Negatives zu berichten? Nur, dass Alaska ein teures Reiseziel ist, da die Saison kurz ist und viele Güter auf langen Transportwegen herbeigeschafft werden müssen. Das sollte einem vor der Reise bewusst sein, Meckern vor Ort ist nicht angesagt.

Wie so oft, wenn wir eine Reise in eher entlegene naturnahe Gebiete machen, ist der anschließende Aufenthalt in einer Großstadt wie Vancouver (2,5 Millionen Einwohner im Großraum) ein echter Kulturschock. Ein solches Gewusel und die viele Hektik und nicht zuletzt der Lärm, das ist schon eine Umstellung. Vancouver ist und bleibt eine Traumstadt, die nicht zuletzt wegen ihrer Lage am Wasser und dem Stanley Park eine enorm hohe Lebensqualität bietet. Wir würden aber allen Reisenden, die die Möglichkeit haben, raten, nicht im Hochsommer hierher zu kommen - zu voll ist die Stadt dann, um sie uneingeschränkt genießen zu können.

Zu guter Letzt gilt es noch, Nils ein großes Kompliment zu machen. Auch wenn man deutlich erkennen konnte, dass er nicht an allem Spaß hatte und zum Schluss einfach nur noch heim wollte, so hat er doch zu keinem Zeitpunkt genörgelt und alles mitgemacht - Hut ab!

Vancouver 1
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