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Canal Grande von der Rialto Brücke
Venedig 2017

Tag 1

Venedig Tag 2

Venedig

Zwei Sätze vorweg zu den Fotos - zum einen habe ich mir zwei Tage vor der Reise eine neue Kamera gekauft und bin noch etwas in der Übungsphase. Zum anderen habe ich auf der Reise Fotos gemacht, wo und wann wir gerade an einem Ort waren, ich habe aber keinerlei Fokus auf das Fotografieren gelegt. Das heißt, kein Frühaufstehen für Bilder im ersten Licht des Tages, keine Nachtaufnahmen vom Stativ, wenn alle Menschen verschwunden sind und ähnliche Dinge.

Unser Flug ging früh morgens um 8:30 Uhr, so dass wir gegen 12 Uhr bereits in der Stadt waren. Vom Flughafen aus gibt es viele Möglichkeiten, in die Stadt zu kommen - wir haben uns für das Alilaguna-Boot entschieden, dass ca. 1 Stunde braucht und eine Station vor unserer Unterkunft gehalten hat. Dort wurden wir von unserem Gastgeber abgeholt und zur Unterkunft gebracht - ein super Service, der viel (Ver-)Lauferei erspart. Immer wieder haben wir in den folgenden Tagen Menschen mit ihrem Gepäck durch die Straßen irren sehen, auf der Suche nach ihrer Unterkunft, Verlaufen im Gewirr der Gassen von Venedig. Da unser Zimmer noch nicht fertig war, haben wir erst einmal Mittag gegessen und anschließend eingecheckt. Die Wohnung liegt direkt am Canal Grande neben dem Palazzo Grassi an der Vaporettostation "San Samuele". Das Haus hat 3 Wohnungen, unsere blickt in den Garten und ist absolut ruhig - für Venedig nicht selbstverständlich.

Flagge von Venedig
Venedig Stadtplan

Unser Gastgeber Alvise hat uns gleich mit vielen wertvollen Tipps versorgt. Da wir durch den frühen Flug noch den ganzen Nachmittag Zeit hatten, sind wir gleich mal zu Fuß aufgebrochen, um die Stadt zu erkunden. Alvise ist der Meinung, dass man Venedig problemlos komplett zu Fuß besichtigen kann (bis auf die Stellen, an die man zu Fuß nicht kommt). Auch wenn er da sicherlich Recht hat, so sind wir doch der Meinung, dass ein Besuch Venedigs ohne die Nutzung der Wassertransporte und den sich daraus ergebenden Blick vom Wasser auf die Stadt nicht zu empfehlen ist. Venedig ist nun mal eine Stadt im und am Wasser und das macht auch den besonderen Reiz aus. So haben wir uns also ein Mehrtagesticket für das Vaporetto gekauft. 72 Stunden für 40,- € pro Person. Eine einzelne Fahrt kostet 7,50 € in eine Richtung - aus unserer Sicht eine absolute Empfehlung! Vaporetti nennen sich die Wasserbusse, die wie Busse an Land von Station zu Station fahren. Man kann mit dem Ticket alle Vaporetti nutzen, auch die zu den in der Lagune gelegenen Inseln. Durch Venedig fahren verschiedene Linien, 2 davon durch den kompletten Canal Grande. 

Vaporetto Plan
Campo Sant Angelo
Canal Grande am Palazzo Grassi

Venedig ist aus fotografischer Sicht die Stadt der Hochkantaufnahmen. Viele der schmalen Gassen und Kanäle lassen sich so am Besten fotografisch darstellen. Ansonsten ist es schon schwer, Atmosphäre in Bildern zum Ausdruck zu bringen. Wir haben uns jedenfalls sofort im Gewirr der kleinen Gassen und schmalen Kanäle verlaufen und das sehr genossen. In den ersten drei Tagen war die Anzahl an Touristen auch noch so erträglich, dass man problemlos einen Cappuccino um die Ecke der Rialtobrücke trinken konnte, dafür im ersten Anlauf einen Tisch ergattert hat und dabei sehr schön die Menschen beobachten konnte. Der vierte Tag unserer Reise war Karfreitag und mit einem Schlag war es vorbei mit dieser "Ruhe". Die Stadt wurde von jetzt auf gleich von Touristen regelrecht überfallen, so dass der erste Gedanke, der uns in den Sinn kam, FLUCHT war.

In San Marco
In San Marco
Gegenverkehr
Karnevals-Maske
In San Marco
In San Marco
Die Wäsche wird typisch italienisch draußen getrocknet

Venedig, auch Serenissima - die Allerdurchlauchteste - genannt, besteht aus 6 Stadtteilen, den sogenannten Sestiere. 

Cannaregio ist einer der größten und am Stärksten bewohnten Stadtteile Venedigs. Er grenzt an den Hauptbahnhof Santa Lucia, in nördlicher Lage. Der antike Name lautete einst Cannarecium und später, im IX und X Jahrhundert, „Canaleco“ auf Grund eines dort wuchernden Schilfgebietes (auf italienisch „canneto“).

Castello ist zum einen das größte und zum anderen das vielseitigste Stadtviertel von Venedig. Im Westen grenzt es an San Marco und Cannaregio bis hin zum modernen Quartier Sant‘ Elena im Osten. Castello heißt auf Italienisch Schloss, denn hier befand sich im 8. Jahrhundert die befestigte Wohnresidenz des Bischofs Olivolo. 

Dorsoduro liegt im südlichen Teil der Altstadt. Das Sestiere hat rund 15.000 Einwohner, davon entfallen 4.700 auf Giudecca und 1.500 auf Sacca Fisola, beides im Süden vorgelagerte Inseln. Der Name leitet sich vom Zustand vor der Besiedlung ab. Dorso duro bedeutet harter Rücken und weist auf den Umstand hin, dass es sich um festen, teilweise felsigen Untergrund handelte, auf dem der Stadtteil errichtet worden ist.

San Marco gilt als geistiger und politischer Mittelpunkt Venedigs, da dort die Regierung und Verwaltung ihren Sitz im Dogenpalast und den Bauten am Markusplatz hatten. Seinen Namen leitet das Sestiere von der Basilica di San Marco ab, die im Jahr 832 auf Wunsch des Dogen Giovanni Partecipazio als Hauskapelle des Dogen errichtet worden war.

Bereits seit dem 11. Jahrhundert gilt das belebte San Polo als das wirtschaftliche Zentrum der Lagunenstadt. Ein Gewirr schmaler Gassen und versteckter Plätze prägt das Bild dieses historischen Stadtteils mit der Rialtobrücke. Seinen Namen leitet San Polo von der antiken Kirche San Paolo Apostolo ab.

Santa Croce liegt am westlichen Rand der Stadt. Die Insel Tronchetto bildet den westlichsten Teil dieses Stadtteils. Seinen Namen leitet das Sestiere von der antiken Kirche Santa Croce ab, die im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, um den Giardini Papadopoli Platz zu machen.

Blick von der Rialtobrücke
Canal Grande
Maske
Ca d' oro
Canal Grande
Blick von der Brücke am Bahnhof
Tradition und Moderne

Der Name „Gondola“ bezeichnete ursprünglich ein flaches Boot, das für Fahrten auf seichten Gewässern verwendet wurde. So wurde schon das Boot, das den ersten Dogen Venedigs im Jahre 687 über die Wasser trug, genannt. Ob diese Gondola aber Ähnlichkeit mit den heutigen Gondeln hatte, wissen wir nicht. Ab dem 16. Jahrhundert avancierte die Gondel zum Statussymbol des reichen Venedigs. Etwa 10.000 Gondeln bevölkerten damals die Kanäle – heute sind es nur noch etwa 500. Und auch äußerlich unterschieden sich die Gondeln der damaligen Zeit gewaltig von den heutigen. Ein jeder wollte zeigen, was er hat und was er sich leisten kann, deshalb überschlugen sich die Venezianer im Auftrumpfen mit immer bunteren und immer prachtvoller geschmückten Gefährten. Das ging so lange, bis 1562 der Doge ein Machtwort sprach und den Gondeln einen einheitlichen schwarzen Anstrich verordnete – sehr zum Wohlgefallen des Klerus, dem das prunkvolle Gehabe der selbstbewussten Bewohner der Seerepublik missfiel. Die heute übliche Gondelkonstruktion gibt es übrigens erst seit den Achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts.

Gondoliere

Am Abend erreichen wir müde und mit schmerzenden Füßen vom Laufen zum ersten Mal den Markusplatz. Dies ist ohne Zweifel das Zentrum des touristischen Daseins Venedigs. Selbst an diesen ersten noch weniger besuchten Tagen ist hier unheimlich viel los. Menschen aller Nationalitäten und entsprechend aller Sprachen mischen sich mit Verkäufern von Krimskrams über Rosen und Spielzeug bis zu Fotografen. Die Cafés sind teuer und nicht gut besucht, eine Gruppe spielt klassische Musik in scheinbar 100 Jahre alten Anzügen - die aber keineswegs antik sind, sondern einfach nur billig. Hätte dieser Platz nicht die zum Teil schönsten Gebäude Venedigs, wie den Dogenpalast, den Markusdom, den Campanile und den Uhrenturm, so würde er alles verkörpern, was wir an Tourismus hassen. Alles außerhalb der Gebäude wirkt billig, überteuert und klischébehaftet. Wo man in Deutschland fragt "Wolle Rose kaufen?", heißt es hier "Wolle Selfi-Stick kaufen?". Wenn man mich hier fragen würde, ob Venedig romantisch ist, so wäre meine Antwort ohne zu zögern - Nein.

Eingang zum Markusplatz
Dogenpalast
Markusdom
Markusdom

Auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft passieren wir noch einmal einige der wundervollen Gebäude Venedigs, die im Licht des späten Nachmittags ihre ganze Magie entfalten und dann eindeutig zum Schluss führen, dass Venedig wunderschön ist. 

San Giorgio Maggiore
Santa Maria della Salute
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