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Stonehenge
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Die Grafschaft Wiltshire liegt, wenn man so will, etwas abseits der Küstenroute, die wir sonst so gefahren sind. Wie Ihr aber dem einleitenden Bild oben entnehmen könnt, liegt hier die Top-Sehenswürdigkeit Stonehenge und wenn wir schon mal in der Nähe sind, können wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. 

Zunächst aber besichtigen wir die in der Nähe von Stonehenge gelegene Kathedrale von Salisbury. Ihr Beiname lautet Marienkathedrale, im Englischen St. Mary’s Cathedral, sie ist der heiligen Jungfrau Maria geweiht. Mit ihrem Bau wurde im Jahre 1220 begonnen, da die Bauzeit relativ kurz war, ist auch der architektonische Stil sehr einheitlich gehalten. Zusammen mit den Kathedralen von Lincoln und Canterbury sowie der Westminster Abbey gehört die Kathedrale von Salisbury zu den Schlüsselbauten der englischen Gotik. Im Chapter House der Kathedrale von Salisbury befindet sich das am besten erhaltene der vier Originalexemplare der Magna Carta aus dem Jahre 1215. 

Neben der Kathedrale an sich - innen und außen - fanden wir auch die "Lage" der Kathedrale außergewöhnlich. Sie ist nämlich nicht mitten in der Stadt, eingepfercht in städtische Bebauung, sondern auf einer großen Freifläche gelegen. Rund um die Kirche befinden sich sehr großzügige Grünflächen, die nicht, wie sonst oft üblich, eingezäunt und mit Verbotsschildern versehen sind. Vielmehr wird hier die Sonne genossen, gepicknickt oder mit dem Hund gespielt - und das vor dieser schönen Kulisse. 

Kathedrale von Salisbury
Kathedrale von Salisbury
Kathedrale von Salisbury

15 Kilometer von Salisbury entfernt liegt mit Stonehenge eine der wohl meist besuchten Sehenswürdigkeiten ganz Englands, seit 1986 UNESCO Weltkulturerbe. Bevor ich Euch mit etwas Wissen zu Stonehenge quäle, zunächst ein paar Informationen zum Ablauf der Besichtigung. Auch Stonehenge wird vom National Trust verwaltet und der Eintritt ist somit Bestandteil unserer Mitgliedschaft. Man muss keine Tickets reservieren, einfach an der Kasse anstellen reicht, aber abhängig von Tages- und Jahreszeit kann es natürlich sehr voll werden. Wir haben uns entschieden recht spät am Tag hier zu sein und haben keine Probleme mit Wartezeiten. Vom Kassenhäuschen wird man dann mit einem Shuttlebus zur Anlage gefahren - oder man läuft, was aber schon noch eine gute Entfernung ist. Einmal an der Anlage angekommen, kann man auf einem befestigten Weg komplett um den Steinkreis laufen, direkt hinein bzw. zu den Steinen kommt man nicht. Vorteil ist aber, dass man zum einen eine gute Sicht auf den Steinkreis hat, da Niemand darin "herumturnen" darf und zum anderen, dass man durch die komplette Umrundung immer die beste jeweilige Sonneneinstrahlung zum Fotografieren berücksichtigen kann.

Stonehenge
So könnte es ausgesehen haben
Stonehenge

Wenn man sich die "Erkenntnisse" zu Stonehenge anschaut, dann gibt es gefühlt genauso viele Meinungen, wozu der Steinkreis diente und wie er entstanden ist, wie es Menschen gibt, die sich dazu äußern.

Die englische Legendentradition behauptet, dass die Steine aus Afrika kommen und heilende Wirkung haben und die ganze Anlage ursprünglich in Irland stand. Der clevere Zauberer Merlin habe den gesamten Kladderadatsch mit Hilfe eines Riesen den Iren geklaut und in Wiltshire aufgebaut. Wozu diese wundersame Anlage erschaffen wurde, wann das war und wer die Idee hatte, ist bis heute durchaus umstritten, aber es dürfte wohl um die 5.000 Jahre her sein. Im Jahr 2008 verkündeten britische Archäologen, dass sie einzelne Fragmente der Anlage sogar auf ein Alter von 7.000 Jahren datiert hätten.

Fest steht, dass es sich bei Stonehenge um das größte und erschlossenste Erinnerungsstück aus der Stein- und Bronzezeit handelt, mit dem berühmten Kreis der aufrecht stehenden Steine und Hunderten von Grab-Aufschüttungen. Dass Stonehenge ein zentraler Begräbnisort gewesen ist, wird geschlossen aus der großen Zahl und dem Alter der Grabstätten. Einige der Gräber wurden auf die Zeit um 3000 v.Chr. datiert, und auch der rundum laufende Graben soll um diese Zeit angelegt worden sein.

Über einen Zeitraum von gut 1.500 Jahren hinweg wurde Stonehenge benutzt und erweitert. Die Forschung geht von drei wesentlichen Phasen aus - "Stonehenge 1" startet ungefähr 3100 v.Chr. und umfasst eine kreisförmige Grabenanlage mit einem Durchmesser von rund 110 Metern. Dort wurden Knochen von Tieren, aber auch Splitter von Waffen und Werkzeugen gefunden. Außerhalb dieses Kreises wurden mehr als 50 Gruben angelegt – nach ihrem Entdecker als "Aubrey Holes" bezeichnet – die möglicherweise zur Aufnahme von Baumstämmen oder Steinen dienten.

"Stonehenge 2" beginnt nach Forschermeinung ungefähr 3000 v.Chr. und ist im Wesentlichen nachgewiesen durch Löcher, die innerhalb des ringförmigen Grabens in den Boden gebohrt wurden, um Holzpfosten aufzunehmen. In dieser Phase wurden die äußeren Aubrey Holes dann auch als Begräbnisstätten verwendet – Aschereste und Grabbeigaben wurden auf diese Periode datiert.

"Stonehenge 3" schließlich ist die Phase, in der die weltberühmten Steine errichtet wurden – ab 2600 v.Chr., also ungefähr zur Zeit des Baus der ältesten der Pyramiden von Gizeh, wurden die bis dahin von hölzernen Pfosten gebildeten Kreise ersetzt durch solche aus Stein. Die allerwenigsten sind heute erhalten, es wird vermutet, dass bis zu 80 Steine in zwei gewaltigen Kreisen aufgerichtet wurden. Dabei wurden bearbeitete Felsbrocken verwendet, die aus den verschiedensten Gesteinen bestanden – darunter auch solche, die in Wiltshire nicht natürlich vorhanden sind. Lange Zeit wurde spekuliert, wie die Menschen in der Vorzeit die Riesensteine mit einem Gewicht von jeweils gut vier Tonnen aus Wales herangeschafft haben könnten. Heute verständigen sich die meisten Forscher darauf, dass diese Felsen im Zuge der Gletscherbildung aus Wales und Irland bis nach Wiltshire transportiert wurden.

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